Hornhautverkrümmung lasern: So siehst du die Welt nicht mehr verzerrt
Das Wichtigste in Kürze
—> Die Laserkorrektur von Hornhautverkrümmungen erreicht Erfolgsquoten von 91-98% mit dauerhaft verbesserter Sehqualität. Je nach Verfahren (LASIK, SMILE oder PRK) können Astigmatismen bis 6 Dioptrien wirksam behandelt werden, wobei die besten Ergebnisse bei stabilen, regelmäßigen Verkrümmungen erzielt werden.
—> Individuelle Eignung ist entscheidend: Nicht jede Patientin bzw. jeder Patient ist für jedes Verfahren geeignet. Faktoren wie Hornhautdicke, Stabilität der Sehstärke und Augengesundheit bestimmen die optimale Behandlungsmethode. Eine umfassende Voruntersuchung mit modernster Diagnostik ist daher unverzichtbar, um das für dich beste Verfahren zu ermitteln.
—> Schnelle Erholung, langfristige Ergebnisse: Die Laserbehandlung selbst dauert nur wenige Minuten pro Auge. Die Erholungszeit variiert je nach Verfahren von 1-7 Tagen, bis du wieder normal arbeiten kannst. Die Korrektur des Astigmatismus bleibt bei über 95% der Patienten auch nach 10 Jahren stabil – ein deutlicher Vorteil gegenüber Brille oder Kontaktlinsen.
Darum geht's
Wenn deine Sicht durch eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) beeinträchtigt ist, kennst du vermutlich die daraus entstehenden, alltäglichen Herausforderungen wie verschwommenes Sehen, leichte Doppelbilder oder Augenmüdigkeit. Eine Hornhautverkrümmung entsteht, wenn deine Hornhaut nicht gleichmäßig gekrümmt ist, sondern eher die Form eines Rugbyballs statt eines Fußballs hat.
Die moderne Augenlaser-Chirurgie bietet heute präzise und schonende Verfahren, um diese Verkrümmung dauerhaft zu korrigieren. In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du alles Wichtige über die Laserkorrektur bei Astigmatismus – von den verschiedenen Verfahren über den Behandlungsablauf bis hin zu Risiken und realistischen Erwartungen. Unser Ziel ist es, dir alle Informationen an die Hand zu geben, damit du eine fundierte Entscheidung für deine Behandlung treffen kannst.
Hornhautverkrümmung Definition
Eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) ist eine häufige Sehstörung, bei der deine Hornhaut – die transparente, kuppelförmige Schicht vor deiner Iris und Pupille – nicht gleichmäßig gekrümmt ist. Beim gesunden Auge hat die Hornhaut eine regelmäßige, sphärische Krümmung wie ein Fußball, wodurch Lichtstrahlen präzise auf einen Punkt der Netzhaut gebündelt werden. Bei einem Astigmatismus hingegen gleicht die Form eher einem Rugbyball mit unterschiedlich starken Krümmungen in verschiedenen Achsrichtungen.
Diese unregelmäßige Krümmung führt dazu, dass das einfallende Licht nicht in einem einzelnen Brennpunkt, sondern in mehreren Brennlinien gebündelt wird. Die Folge: Ein unscharfes und verzerrtes Bild auf der Netzhaut.
Der Schweregrad eines Astigmatismus wird in Dioptrien (dpt) gemessen. Bei Werten unter 0,5 dpt spricht man von einem leichten Astigmatismus, der oft kaum Beschwerden verursacht. Mittlere Ausprägungen (0,5-2,0 dpt) führen bereits zu deutlicheren Sehproblemen, während schwere Formen (über 2,0 dpt) erhebliche Beeinträchtigungen mit sich bringen können.
Zu den typischen Symptomen zählen:
Verschwommenes oder leichte Doppelbilder (auch mit einem Auge) in allen Entfernungen
Schwierigkeiten, feine Details zu erkennen
Probleme bei der Unterscheidung ähnlicher Buchstaben (z.B. "O" und "D")
Schnelle Ermüdung der Augen bei längerer Bildschirmarbeit oder Lesen
Kopfschmerzen und Augenschmerzen
Häufiges Zusammenkneifen der Augen, um schärfer zu sehen
Diese Symptome können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – vom erschwerten Führen eines Fahrzeugs, insbesondere bei Nacht, bis hin zu Konzentrationsschwierigkeiten bei der Arbeit.
Hornhautverkrümmung Ursache
Die Entstehung eines Astigmatismus kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, wobei genetische Veranlagung die häufigste Ursache darstellt. Die Hornhautverkrümmung ist in vielen Fällen bereits bei der Geburt vorhanden oder entwickelt sich während der frühen Kindheit. Nicht selten findet sich diese Sehstörung gehäuft innerhalb von Familien, was auf die erbliche Komponente hindeutet.
Beim entwicklungsbedingten Astigmatismus spielen anatomische Besonderheiten eine wichtige Rolle. Die Hornhaut wächst und formt sich während der Kindheit und Jugend. In dieser Phase können ungleichmäßige Wachstumsprozesse zu einer irregulären Hornhautform führen. Bei den meisten Menschen stabilisiert sich die Hornhautform bis zum frühen Erwachsenenalter, weshalb eine Laserkorrektur erst ab etwa 18-21 Jahren in Betracht gezogen werden sollte.
Neben diesen primären Ursachen gibt es sekundäre Formen des Astigmatismus, die erst im Laufe des Lebens erworben werden:
Verletzungen der Hornhaut durch Unfälle oder Fremdkörper
Narbenbildung nach Infektionen (wie Herpes-Keratitis)
Komplikationen nach Augenoperationen
Keratokonus – eine chronische Erkrankung, bei der sich die Hornhaut kegelförmig nach vorne wölbt
Lidtumoren, die durch Druck die Hornhautform verändern
Die genaue Ursachenbestimmung ist für die Behandlungsplanung entscheidend, da nicht jede Form des Astigmatismus für eine Laserkorrektur geeignet ist. Besonders bei sekundären Formen muss die Grunderkrankung zunächst behandelt und eine Stabilisierung erreicht werden.
Bei manchen Erkrankungen wie beispielsweise Keratokonus besteht eine Kontraindikation zur Durchführung einer Augenlaserbehandlung.
Astigmatismus: Behandlung ohne Lasern?
Bevor wir uns den modernen Laserverfahren zuwenden, ist es wichtig, die konventionellen Korrekturmethoden zu verstehen, die seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt werden.
Die häufigste Behandlungsform ist die Brille mit zylindrischen Gläsern. Diese speziell geschliffenen Gläser kompensieren die Hornhautkrümmung, indem sie das Licht in der entgegengesetzten Richtung brechen. Die Brillenkorrektur ist nicht-invasiv und für nahezu jeden Schweregrad eines regulären Astigmatismus geeignet. Moderne Brillengläser können zudem zusätzliche Fehlsichtigkeiten wie Kurz- oder Weitsichtigkeit gleichzeitig korrigieren.
Eine weitere Option sind torische Kontaktlinsen, die speziell für die Korrektur von Hornhautverkrümmungen entwickelt wurden. Diese Linsen haben unterschiedliche Stärken in verschiedenen Meridianen und müssen exakt auf dem Auge positioniert bleiben. Dafür sind sie mit einem Stabilisierungsmechanismus ausgestattet, der sie nach dem Einsetzen in die richtige Achslage bringt und dort hält. Weiche torische Linsen bieten hohen Tragekomfort, während formstabile (harte) Linsen bei stärkerem Astigmatismus bessere Ergebnisse liefern können.
Trotz ihrer Wirksamkeit haben diese konventionellen Methoden deutliche Einschränkungen:
Brillen können das periphere Sichtfeld einschränken und bei starkem Astigmatismus zu Verzerrungen am Brillenrand führen
Empfindlichkeit gegenüber Beschlag, Regen und Verschmutzung
Torische Kontaktlinsen können verrutschen, was zu Sehschwankungen führt
Erhöhtes Risiko für Augeninfektionen bei Kontaktlinsenträgern
Täglicher Pflegeaufwand und laufende Kosten
Unverträglichkeiten und trockene Augen bei längerer Kontaktlinsennutzung
Diese Limitierungen führen viele Betroffene dazu, nach einer dauerhaften Lösung ohne täglichen Aufwand zu suchen.
Hornhautverkrümmung lasern lassen? Diese Optionen gibt es.
Die Laserbehandlung von Hornhautverkrümmungen korrigiert den Astigmatismus dauerhaft, indem sie die Form der Hornhaut selbst verändert.
Das Grundprinzip aller Laserverfahren beruht auf dem gezielten Abtrag von Hornhautgewebe. Bei einer Hornhautverkrümmung ist das Gewebe an bestimmten Stellen zu steil und an anderen zu flach. Der Laser trägt präzise Gewebe ab, um die Hornhaut zu glätten und ihr eine gleichmäßigere, sphärische Form zu geben. Dadurch werden einfallende Lichtstrahlen wieder korrekt auf einen Punkt der Netzhaut gebündelt.
Die moderne Augenlaser-Technologie arbeitet mit einer Präzision im Mikrometer-Bereich (ein Tausendstel Millimeter). Computergestützte Diagnose- und Behandlungssysteme erstellen zunächst eine detaillierte 3D-Topographie deiner Hornhaut, die alle Unregelmäßigkeiten exakt erfasst. Auf Basis dieser individuellen "Landkarte" wird ein maßgeschneiderter Behandlungsplan für dein Auge erstellt.
Die wichtigsten Lasertechnologien im Vergleich:
Excimer-Laser: Diese Technologie nutzt ultraviolettes Licht mit einer Wellenlänge von 193 nm, um Hornhautgewebe präzise abzutragen, ohne umliegendes Gewebe zu schädigen. Der Excimer-Laser wird bei (Femto-) LASIK, PRK und LASEK eingesetzt.
Femtosekundenlaser: Dieser extrem schnelle Laser erzeugt ultrakleine Gasbläschen im Hornhautgewebe und ermöglicht damit mikrochirurgische Schnitte ohne mechanische Instrumente. Er wird bei der Femto-LASIK zur Erstellung des Hornhautdeckels und bei SMILE für den gesamten Eingriff verwendet.
Die verschiedenen Verfahren unterscheiden sich hauptsächlich in der Zugangsmethode zur mittleren Hornhautschicht (Stroma), wo der eigentliche Gewebeabtrag stattfindet:
(Femto-)-LASIK: Schaffung eines dünnen Hornhautdeckels und anschließende Behandlung mit dem Excimer-Laser
SMILE: Minimale Inzision und Entfernung einer dünnen Gewebeschicht (Lentikel) aus dem Inneren der Hornhaut
PRK/LASEK: Abtrag der obersten Hornhautschicht und direkte Behandlung der Hornhautoberfläche
Welches Verfahren für dich optimal ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: dem Grad deines Astigmatismus, der Hornhautdicke, deinem Lebensstil und eventuellen Begleiterkrankungen.
Die neueste Generation von wellenfrontgestützten Laserbehandlungen kann sogar feinste optische Unregelmäßigkeiten (sogenannte höhere Aberrationen) korrigieren, die mit konventionellen Methoden nicht erfassbar sind, was besonders bei komplexen Astigmatismus-Formen von Vorteil ist.
Femto-LASIK und LASIK bei Hornhautverkrümmung
Die Femto-LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis) ist das weltweit am häufigsten durchgeführte Laserverfahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten, einschließlich Astigmatismus. Der Eingriff kombiniert zwei Technologien: einen Femtosekundenlaser zur Erzeugung des Hornhautdeckels (Flap) und einen Excimer-Laser zur eigentlichen Formveränderung der Hornhaut.
Der Behandlungsablauf gliedert sich in mehrere Schritte:
Vorbereitung: Nach lokaler Betäubung durch Augentropfen wird dein Auge mit einem speziellen Lidhalter offengehalten.
Flap-Erstellung: Der Femtosekundenlaser erzeugt präzise mikroskopische Luftbläschen in einer vordefinierten Tiefe (typischerweise 100-120 Mikrometer) und schneidet so einen dünnen Hornhautdeckel, der an einer Seite mit dem restlichen Gewebe verbunden bleibt (wie eine Art Scharnier).
Flap-Öffnung: Der Chirurg klappt diesen Deckel vorsichtig zur Seite, um Zugang zur darunter liegenden Hornhautschicht zu erhalten.
Laser-Behandlung: Der Excimer-Laser trägt nun nach einem individualisierten Behandlungsplan gezielt Gewebe ab. Bei der Korrektur einer Hornhautverkrümmung wird meist ein torisches Abtragsprofil angewendet, das mehr Gewebe in der steilen Achse und weniger in der flachen Achse entfernt.
Repositionierung: Nach Abschluss der Laserbehandlung wird der Flap zurückgeklappt. Er haftet durch natürliche Adhäsionskräfte sofort an und benötigt keine Nähte.
Die Vorteile des LASIK-Verfahrens:
Schnelle visuelle Rehabilitation: Bereits am Tag nach dem Eingriff ist oftmals ein deutlich verbessertes Sehen möglich
Minimale Schmerzen während und nach dem Eingriff
Hohe Präzision bei der Korrektur von Astigmatismus, besonders in Kombination mit wellenfrontgeführter Technologie
Bewährtes Verfahren mit jahrzehntelanger Erfahrung und zahlreichen Studien
Zu den Nachteilen zählen:
Risiko von Flap-Komplikationen (Verschiebung, Faltenbildung)
(Temporäres) Trockenes-Auge-Syndrom bei manchen Patienten
Nicht geeignet bei sehr dünner Hornhaut oder bestimmten Hornhauterkrankungen
Mögliche Einschränkungen bei Kontaktsportarten
Die idealen Kandidaten für LASIK sind Personen mit:
Stabilem Astigmatismus zwischen 0,5 und 5,0 Dioptrien
Ausreichender Hornhautdicke (mindestens 500 Mikrometer)
Gutem allgemeinem Augengesundheitszustand
Alter ab 20 Jahren
Realistischen Erwartungen an das Behandlungsergebnis
Für Patienten mit starkem Astigmatismus bietet LASIK durch die Möglichkeit individualisierter Ablationsprofile besonders gute Ergebnisse, vorausgesetzt, die Hornhautverkrümmung wurde vorab präzise vermessen.
Mehr zum Thema Femto-LASIK und LASIK findest du in diesem Artikel.
ReLeX Smile und SMILE Pro bei Astigmatismus - geht das?
SMILE (Small Incision Lenticule Extraction) repräsentiert die neueste Generation der refraktiven Laserchirurgie und gilt als besonders schonende Weiterentwicklung der LASIK. Bei diesem minimalinvasiven Verfahren wird vollständig auf das Erzeugen eines Hornhautdeckels verzichtet.
Der Behandlungsablauf des SMILE-Verfahrens umfasst folgende Schritte:
Nach örtlicher Betäubung durch Augentropfen wird dein Auge präzise positioniert und mit einem speziellen Kontaktglas mit dem Femtosekundenlaser verbunden. Anders als bei LASIK bleibt dein Auge während des gesamten Eingriffs am gleichen Ort.
Der Femtosekundenlaser erzeugt dann zwei übereinanderliegende kreisförmige Schnittflächen im Inneren der Hornhaut, die nur an den Rändern verbunden bleiben. Dadurch entsteht eine linsenförmige Gewebescheibe (Lentikel) in der mittleren Hornhautschicht.
Gleichzeitig schneidet der Laser einen kleinen, nur 2-4 mm breiten Zugang von der Hornhautoberfläche bis zur Gewebescheibe – daher der Name "Small Incision".
Durch diesen minimalen Zugang entfernt der Chirurg das Lentikel vorsichtig mit einer speziellen Pinzette. Die Entnahme dieser präzise geformten Gewebescheibe verändert die Hornhautkrümmung und korrigiert so den Astigmatismus.
Die Vorteile des SMILE-Verfahrens:
Biomechanische Stabilität der Hornhaut bleibt besser erhalten, da kein Flap geschnitten wird
Geringeres Risiko für trockene Augen, da weniger Nervenfasern durchtrennt werden
Kleinere Inzision bedeutet weniger Störung der Hornhautoberfläche und schnellere Heilung
Höhere Sicherheit bei aktivem Lebensstil oder Kontaktsportarten, da keine Flap-Dislokation möglich ist
Zu den Nachteilen zählen:
Die visuelle Erholung verläuft etwas langsamer als bei LASIK
Begrenzter Anwendungsbereich bei sehr hohen Dioptrienwerten
Etwas höhere technische Anforderungen an den Chirurgen
Noch relativ neue Methode mit weniger Langzeitdaten im Vergleich zu LASIK
Besonderheiten für Astigmatismus-Patienten: Die SMILE-Methode wurde ursprünglich zur Korrektur von Kurzsichtigkeit entwickelt und erst in den letzten Jahren für die Behandlung von Astigmatismus optimiert. Aktuelle Studien zeigen, dass SMILE bei leichtem bis mittelgradigem Astigmatismus (bis etwa 3 Dioptrien) vergleichbar gute Ergebnisse wie LASIK erzielt.
Bei stärkerem Astigmatismus oder komplexen Formen (irregulärer Astigmatismus) ist LASIK mit wellenfrontgeführter Technologie oft noch die bevorzugte Methode. Die genaue Zentrierung und Achsausrichtung ist bei der Astigmatismus-Korrektur mittels SMILE besonders wichtig und erfordert modernste Messtechnologien.
PRK und LASEK bei Hornhautverkrümmung
PRK (Photorefraktive Keratektomie) und LASEK (Laser-Epitheliale Keratomileusis) sind Oberflächenbehandlungen, bei denen direkt auf der Hornhautoberfläche gearbeitet wird, ohne einen Flap zu erzeugen. Diese Verfahren waren historisch die ersten Laserbehandlungen und haben auch heute noch ihren festen Platz in der refraktiven Chirurgie.
Der Behandlungsablauf umfasst:
Nach Betäubung durch Augentropfen wird die oberste Schicht der Hornhaut (Epithel) entweder vollständig entfernt (PRK) oder als dünne Schicht zur Seite geschoben (LASEK).
Der freigelegte Bereich wird dann direkt mit dem Excimer-Laser behandelt, um die Hornhautkrümmung zu korrigieren und den Astigmatismus auszugleichen.
Bei der LASEK wird das Epithel anschließend repositioniert; bei der PRK regeneriert sich das Epithel innerhalb weniger Tage von selbst. In beiden Fällen wird eine therapeutische Kontaktlinse als Schutz aufgesetzt, die etwa 3-7 Tage getragen wird.
Diese Verfahren kommen besonders in Frage bei:
Dünner Hornhaut, die für LASIK oder SMILE nicht ausreicht
Bestehenden Unregelmäßigkeiten der Hornhautoberfläche
Patienten mit erhöhtem Risiko für Flap-Komplikationen
Berufen mit erhöhtem Risiko für Augenverletzungen (Militär, Kampfsport)
Kontraindikationen umfassen:
Schwere Heilungsstörungen oder Narbenbildungstendenzen
Autoimmunerkrankungen mit Beteiligung der Augenoberfläche
Sehr hohe Dioptrienwerte (über 6 Dioptrien Astigmatismus)
Der Heilungsverlauf unterscheidet sich deutlich von LASIK und SMILE:
Die ersten 3-5 Tage können mit moderaten Schmerzen, Fremdkörpergefühl und Lichtempfindlichkeit verbunden sein
Die Sehschärfe verbessert sich langsamer und erreicht oft erst nach 1-2 Wochen akzeptable Werte
Die endgültige Stabilisierung des Sehvermögens kann 1-3 Monate dauern
Als Besonderheit gilt die ausgezeichnete langfristige Stabilität der Ergebnisse und die geringere Anfälligkeit für Hornhautektasien (Ausdünnung). Dies macht PRK/LASEK zu einer sehr sicheren Option für die dauerhafte Korrektur von Astigmatismus, besonders bei Patienten mit dünner Hornhaut.
Voraussetzungen für Laserbehandlungen bei Hornhautverkrümmung
Der Weg zur Korrektur deiner Hornhautverkrümmung beginnt nicht erst im Operationssaal, sondern mit einer umfassenden Vorbereitung. Diese sorgfältige Planung ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung und deine Sicherheit.
Das Erstgespräch bildet den Grundstein deiner Behandlung. Hier besprichst du mit deinem Augenchirurgen deine Sehprobleme, medizinische Vorgeschichte und Erwartungen. Dieser offene Dialog hilft, ein realistisches Bild vom möglichen Ergebnis zu entwickeln. Du erfährst, welches Verfahren für deine spezifische Hornhautverkrümmung am besten geeignet ist und welche Sehqualität du nach der Operation erwarten kannst.
Die anschließenden Voruntersuchungen sollten (nach 2-wöchiger Kontaktlinsenkarenz) sorgfältig durchgeführt werden und folgende Dinge umfassen:
Eine vollständige Sehstärkenbestimmung, um die exakten Werte deines Astigmatismus und eventueller Begleitfehlsichtigkeiten zu ermitteln
Computergestützte Hornhauttopographie – diese erstellt eine präzise "Landkarte" deiner Hornhaut und zeigt die genaue Achsrichtung und Ausprägung der Verkrümmung
Wellenfrontanalyse – erfasst auch feinste optische Unregelmäßigkeiten (höhere Aberrationen), die über den regulären Astigmatismus hinausgehen
Pachymetrie – misst die Hornhautdicke an verschiedenen Stellen, um sicherzustellen, dass nach dem Gewebeabtrag ausreichend Substanz verbleibt
Pupillenmessung unter verschiedenen Lichtbedingungen – wichtig für die Planung der Behandlungszone
Biomikroskopische Untersuchung des vorderen Augenabschnitts, um andere Erkrankungen auszuschließen
Tränenfilmanalyse – prüft Qualität und Quantität deines Tränenfilms, um das Risiko für postoperative trockene Augen einzuschätzen
Basierend auf diesen Daten wird ein individualisierter Behandlungsplan erstellt, der speziell auf deine Hornhautverkrümmung zugeschnitten ist. Moderne Lasersysteme erlauben eine hochpräzise Planung des Gewebeabtrags, der genau entlang der Achse deines Astigmatismus erfolgt.
Am Tag der Behandlung
Der Tag deiner Laserbehandlung wird wahrscheinlich weniger dramatisch verlaufen, als du es dir vorstellst. Der eigentliche Eingriff dauert pro Auge nur wenige Minuten, während der gesamte Aufenthalt in der Praxis oder Klinik etwa 1-2 Stunden in Anspruch nimmt.
Bei deiner Ankunft wirst du vom Fachpersonal empfangen, das dich auf die Behandlung vorbereitet. Du erhältst Überschuhe und eine sterile Kopfhaube, um Infektionsrisiken zu minimieren. Anschließend werden deine Augen mit mehreren Tropfen betäubt – diese wirken schnell und machen den Eingriff schmerzfrei.
Im Behandlungsraum liegst du auf einer bequemen Liege unter dem Lasersystem. Ein kleiner Lidhalter verhindert ungewolltes Blinzeln während der Prozedur. Der Chirurg positioniert dein Auge präzise unter dem Laser und fordert dich auf, einen Fixierpunkt anzuschauen. Moderne Lasersysteme verfügen über Eye-Tracking-Systeme, die selbst kleinste unwillkürliche Augenbewegungen in Echtzeit ausgleichen.
Der Ablauf der eigentlichen Laser-OP unterscheidet sich je nach gewähltem Verfahren:
Bei der Femto-LASIK spürst du einen leichten Druck, wenn der Femtosekundenlaser den Hornhautdeckel erzeugt (etwa 20 Sekunden). Nach dem Umklappen des Deckels erfolgt die Excimer-Laserbehandlung (30-60 Sekunden), während der du ein pulsierendes Licht und ein leises Klickgeräusch wahrnimmst, aber keine Schmerzen.
Bei SMILE dauert die Laseranwendung etwa 30 Sekunden, während der du das Fixierlicht beobachtest. Die anschließende manuelle Entnahme des Lentikels nimmt etwa 1-2 Minuten in Anspruch.
Bei PRK/LASEK spürst du ein leichtes Reiben während der Entfernung des Epithels, bevor der eigentliche Laserabtrag beginnt, der wiederum nur etwa 30-60 Sekunden dauert.
Es ist ratsam, eine Begleitperson mitzubringen, da du nach dem Eingriff nicht selbst Auto fahren darfst. Die meisten Patienten können die Klinik etwa 30 Minuten nach Abschluss der Behandlung verlassen. Zu diesem Zeitpunkt erhältst du detaillierte Anweisungen zur Nachsorge sowie einen Notfallkontakt für unerwartete Probleme.
Die ersten Tage nach dem Eingriff
Der Heilungsverlauf in den ersten Tagen nach der Laserbehandlung hängt stark von der gewählten Methode ab. Bei der Femto-LASIK erlebst du typischerweise eine sehr schnelle Erholung – viele Patienten berichten bereits am nächsten Tag von deutlich verbessertem Sehen. Ein leichtes Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit und trockene Augen sind in den ersten 24-48 Stunden normal, klingen aber rasch ab.
Nach SMILE dauert die vollständige Seherholung etwas länger, in der Regel 3-5 Tage, wobei die ersten 24 Stunden mit leichten Beschwerden verbunden sein können. Patienten nach PRK/LASEK müssen sich auf eine längere Regenerationsphase von etwa einer Woche einstellen, mit moderaten Schmerzen und verschwommenem Sehen in den ersten Tagen, bis das Epithel vollständig nachgewachsen ist.
Unabhängig vom Verfahren gelten folgende Verhaltensregeln:
Vermeide Reiben oder Drücken der Augen unter allen Umständen
Trage nachts einen Augenschutz, um unbeabsichtigtes Reiben im Schlaf zu verhindern
Halte dich von Schwimmbädern, Saunen und staubigen Umgebungen für mindestens zwei Wochen fern
Verzichte auf Make-up im Augenbereich für mindestens eine Woche
Bewahre die Augentropfen wie vorgeschrieben im Kühlschrank auf und wende sie strikt nach Zeitplan an
Trage bei Sonnenschein eine hochwertige Sonnenbrille zum Schutz vor UV-Strahlung
Die Medikation umfasst typischerweise antibiotische Tropfen zur Infektionsprophylaxe, kortisonhaltige Tropfen zur Entzündungshemmung und Tränenersatzmittel zur Unterstützung der Heilung und gegen trockene Augen.
Die Kontrolltermine sind fest eingeplant und nicht optional: Die erste Nachuntersuchung erfolgt am Tag nach dem Eingriff, weitere Kontrollen nach einer Woche, einem Monat und drei Monaten. Diese Untersuchungen sind entscheidend, um den Heilungsprozess zu überwachen und frühzeitig auf etwaige Komplikationen reagieren zu können.
Hornhautverkrümmung lasern: Welche Risiken gibt es?
Wie bei jedem medizinischen Eingriff müssen auch bei der Laserkorrektur von Hornhautverkrümmungen mögliche Nebenwirkungen und Risiken sorgfältig abgewogen werden. Eine umfassende Aufklärung ist essenziell für deine Entscheidungsfindung.
Zu den häufigsten temporären Beschwerden zählen:
Trockene Augen: Die häufigste Nebenwirkung betrifft etwa 20-40% der Patienten in den ersten 3-6 Monaten. Sie entsteht durch die vorübergehende Beeinträchtigung der Nervenfasern, die den Tränennachschub regulieren. Bei den meisten Patienten normalisiert sich die Situation innerhalb eines halben Jahres, kann aber in einigen Fällen länger anhalten.
Sehstörungen bei schlechten Lichtverhältnissen: Nach der Operation können vorübergehend Blendeffekte, Lichthöfe (Halos) um Lichtquellen oder Streustrahlung (Glare) auftreten, besonders bei Nacht. Diese Phänomene klingen in der Regel innerhalb von 3-6 Monaten ab, da sich das Gehirn an die neue optische Situation anpasst.
Fluktuierende Sehschärfe: In den ersten Wochen kann die Sehqualität schwanken, besonders morgens nach dem Aufwachen oder bei Müdigkeit. Dies hängt mit dem Heilungsprozess und der Tränenfilmstabilität zusammen.
Seltenere, aber ernsthaftere Komplikationen umfassen:
Über- oder Unterkorrektur: Bei etwa 1-5% der Patienten wird der Astigmatismus nicht vollständig korrigiert oder zu stark korrigiert. Dies tritt häufiger bei hochgradigen Astigmatismen auf und kann meist durch eine Nachbehandlung (Enhancement) korrigiert werden.
Regression: Eine teilweise Rückkehr zur ursprünglichen Fehlsichtigkeit kann bei etwa 2-3% der Patienten auftreten, insbesondere bei sehr hohen Dioptrienwerten.
Epitheliale Einwachsungen (bei LASIK): Hornhautzellen können unter den Flap wachsen und Unregelmäßigkeiten verursachen (1-2% der Fälle).
Keratektasie: Eine fortschreitende Ausdünnung und Vorwölbung der Hornhaut ist eine sehr seltene, aber ernste Komplikation (0,04-0,6%). Das Risiko wird durch sorgfältige Voruntersuchungen minimiert.
Infektionen: Dank strenger hygienischer Maßnahmen und prophylaktischer Antibiotika treten diese äußerst selten auf (weniger als 0,1%).
Das Management unerwünschter Effekte umfasst verschiedene Strategien:
Trockene Augen werden mit hochwertigen Tränenersatzmitteln, Entzündungshemmern, Omega-3-Supplementen oder in schwereren Fällen mit Punctum-Plugs (kleine Verschlüsse der Tränenabflusskanäle) behandelt.
Bei Unter- oder Überkorrektur kann nach etwa 6-12 Monaten eine Nachbehandlung erfolgen, sobald sich die Refraktion stabilisiert hat.
Gegen nächtliche Sehstörungen helfen spezielle Tropfen, die den Pupillendurchmesser reduzieren, sowie optimierte Brillen für das Autofahren bei Nacht während der Anpassungsphase.
Bei selteneren Komplikationen stehen verschiedene chirurgische und nicht-chirurgische Methoden zur Verfügung, die individuell auf deine spezifische Situation abgestimmt werden.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Lasertechnologie, präzisere Diagnoseverfahren und optimierte Behandlungsprotokolle haben in den letzten Jahren zu einer stetigen Verringerung der Komplikationsraten geführt. Ein erfahrener Chirurg wird dich umfassend zu deinem individuellen Risikoprofil beraten und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung vorschlagen.
Fazit
Die Entscheidung für eine Laserkorrektur deiner Hornhautverkrümmung ist eine sehr persönliche Wahl, die auf einer sorgfältigen Abwägung mehrerer Faktoren beruhen sollte. Dein Alter, die Stabilität deiner Sehstärke, die Beschaffenheit deiner Hornhaut und deine Erwartungen an das Ergebnis spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Für viele Menschen mit Astigmatismus bedeutet die Laserbehandlung einen enormen Gewinn an Lebensqualität und Unabhängigkeit von Sehhilfen. Die modernen Verfahren bieten hohe Erfolgsraten und eine hohe Sicherheit. Dennoch ist eine eingehende persönliche Beratung unerlässlich, um deine individuelle Eignung festzustellen und das für dich optimale Verfahren zu identifizieren.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Augenlasern bei Hornhautverkrümmung
Das sind die am häufigsten gestellten Fragen unserer Nutzer zu diesem Thema.