Junger Mann bei der Handynutzung nach dem Augenlasern
Junger Mann bei der Handynutzung nach dem Augenlasern

Nach Augenlasern Handy benutzen: Expertentipps für schnelle und sichere Genesung

Das Wichtigste in Kürze

—> Vollständige Ruhephase: In den ersten 24 Stunden nach der Augenlaserbehandlung solltest du komplett auf die Handynutzung verzichten, um den kritischen ersten Heilungsprozess nicht zu stören.

—> Blaulichtschutz & Einstellungen: Aktiviere Blaulichtfilter, reduziere die Helligkeit deines Displays und vergrößere die Schrift, um die Belastung für deine frisch gelaserten Augen zu minimieren.

—> Trockenheitsprävention: Da nach der OP die Tränenproduktion gestört ist und beim Starren auf Bildschirme weniger geblinzelt wird, sind das regelmäßige Schließen der Augen und die regelmäßige Anwendung von Träenenersatzmitteln von großer Bedeutung.

Warum ist das Thema Bildschirmnutzung nach dem Augenlasern relevant?

Oft schon vor, spätestens aber kurz nach einer Augenlaser Behandlung stellen sich viele Patientinnen und Patienten die Frage: Wann darf ich nach der Operation eigentlich wieder mein Smartphone benutzen? Diese Sorge ist verständlich, denn unser Handy ist nicht nur Kommunikationsmittel, sondern oft auch zentrales Arbeitsgerät und unsere wichtigste Informationsquelle.

Der Heilungsprozess nach dem Augenlasern ist komplex und individuell verschieden. Die Nutzung digitaler Bildschirme kann diesen Prozess beeinflussen, da sie zu verstärkter Trockenheit der Augen führen und die Hornhaut zusätzlich belasten kann. In diesem Artikel erfährst du, wie verschiedene Laserverfahren den Heilungsprozess beeinflussen, welche Zeiträume für die Handynutzung empfohlen werden und welche praktischen Tipps dir helfen, deine Augen zu schonen, während sie sich erholen.

Bedenke bitte: So hilfreich diese Informationen auch sind, sie ersetzen nicht die individuellen Anweisungen deines Augenarztes oder deiner Augenärztin. Jede Behandlung verläuft anders, und dein Arzt kann am besten einschätzen, welche Verhaltensregeln für deinen spezifischen Fall gelten sollten. Halte dich daher immer primär an die Vorgaben deines behandelnden Mediziners.

Was passiert eigentlich genau bei einer Augenlaserbehandlung?

Beim Augenlasern wird die Brechkraft der Hornhaut dauerhaft verändert, um Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung zu korrigieren. Je nach individuellem Befund und anatomischen Voraussetzungen kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz.

Die Femto-LASIK ist das am häufigsten angewendete Verfahren. Hierbei schneidet zunächst ein Femtosekundenlaser eine dünne Lamelle (Flap) in die oberste Hornhautschicht. Dieser Flap wird wie eine Klappe zur Seite geklappt. Anschließend trägt ein Excimerlaser präzise Hornhautgewebe ab, um die Brechkraft zu verändern. Zum Schluss wird der Flap zurückgeklappt und haftet ohne Naht an seiner ursprünglichen Position an. Der Vorteil: eine schnelle Erholungszeit von etwa 24-48 Stunden, bis die Sehkraft weitgehend hergestellt ist. Mehr zu den Vorteilen und Nachteilen der Femto-LASIK findest du hier.

Beim SMILE-Verfahren (Small Incision Lenticule Extraction) schneidet der Laser eine linsenförmige Scheibe (Lentikel) innerhalb der Hornhaut aus, die durch einen winzigen Schnitt von etwa 2-3 mm entfernt wird. Da kein Flap erzeugt wird, gilt dieses Verfahren als besonders schonend für die Hornhautstabilität. Die Erholungszeit beträgt etwa 2-3 Tage.

Die PRK (Photorefraktive Keratektomie) ist das älteste Verfahren. Hierbei wird zunächst die oberste Zellschicht der Hornhaut (Epithel) vollständig entfernt. Danach modelliert der Excimerlaser direkt die darunterliegende Hornhautschicht. Das Epithel muss anschließend komplett neu nachwachsen, was zu einer deutlich längeren Heilungsphase von etwa 5-7 Tagen führt.

Die Heilungsphase ist so entscheidend, weil in dieser Zeit die veränderte Hornhaut stabilisiert wird. Während der Heilung kann es zu Schwankungen der Sehleistung, erhöhter Lichtempfindlichkeit und trockenen Augen kommen. Besonders in den ersten Tagen ist die Hornhautoberfläche anfällig für mechanische Reize und Infektionen. Zudem ist die Tränenfilmproduktion oft gestört, was zu Trockenheitsgefühl führt.

Die typischen Erholungszeiten variieren je nach Verfahren:

  • Femto-LASIK: Bereits nach 1-2 Tagen ist Büroarbeit möglich, nach etwa einer Woche ist die Sehkraft relativ stabil

  • SMILE: Ähnlich wie bei LASIK, mit leicht geringerer Trockenheit der Augen

  • PRK: 5-7 Tage akute Heilungsphase mit Schmerzen und Sehschwankungen, vollständige Stabilisierung kann bis zu 3 Monate dauern

Die vollständige Stabilisierung des Tränenfilms benötigt bei allen Verfahren mehrere Wochen bis Monate, wobei die Sehqualität schon deutlich früher gut ist. In dieser Zeit ist besondere Vorsicht bei potenziell belastenden Aktivitäten – wie intensiver Bildschirmarbeit – geboten

Die Auswirkungen von Bildschirmen auf frisch gelaserte Augen

Trockenere Augen durch zu viel Bildschirmarbeit

Ein Faktor, den man nach einer Augenlaserbehandlung nicht unterschätzen darf, ist die Tränenfilmstabilität. Unter normalen Umständen blinzeln wir etwa 15-20 Mal pro Minute, wodurch der Tränenfilm regelmäßig erneuert wird. Bei konzentrierter Bildschirmarbeit reduziert sich diese Rate drastisch auf etwa 5-7 mal pro Minute.

Diese Verringerung der Blinzelfrequenz führt zu einem beschleunigten Verdunsten der Tränenflüssigkeit und einem instabilen Tränenfilm. Nach einer Laserbehandlung ist dieser Effekt besonders problematisch, weil:

  1. Die Nerven der Hornhaut durch den Eingriff teilweise durchtrennt wurden, was die Tränensekretion vorübergehend reduziert

  2. Der Heilungsprozess der Hornhaut eine ausreichende Befeuchtung zwingend erfordert

  3. Trockene Stellen auf der Hornhaut zu Mikroverletzungen und verzögerter Wundheilung führen können

Wenn der Tränenfilm unzureichend ist, kann dies den Heilungsprozess erheblich verlangsamen und das Risiko von Vernarbungen oder Epitheldefekten erhöhen. Zudem verstärkt die Trockenheit unangenehme Symptome wie Brennen, Fremdkörpergefühl und verschwommenes Sehen – Beschwerden, die ohnehin nach der Operation auftreten können und durch Bildschirmarbeit potenziell verstärkt werden

Zeitrahmen: Wann darf ich mein Handy wieder benutzen?

Die Rückkehr zur Handynutzung nach einer Augenlaserbehandlung muss behutsam erfolgen und sollte dem natürlichen Heilungsverlauf angepasst werden. Die Empfehlungen unterscheiden sich je nach angewendetem Laserverfahren und individuellen Risikofaktoren.

Generell lässt sich der Prozess in drei Phasen unterteilen, wobei die Intensität der Bildschirmnutzung schrittweise gesteigert werden kann. Dein behandelnder Augenarzt wird dir persönliche Anweisungen geben, die im Einzelfall von diesen allgemeinen Richtlinien abweichen können.

Die ersten 24 Stunden nach der OP

In den ersten 24 Stunden nach der Operation ist eine absolute Schonung der Augen essenziell. Die frisch behandelte Hornhaut befindet sich in der kritischsten Phase des Heilungsprozesses. Während dieser Zeit solltest du komplett auf elektronische Bildschirme verzichten. Als Alternativen bieten sich an:

  • Hörbücher oder Podcasts für Unterhaltung

  • Gespräche mit Angehörigen, die dich betreuen

  • Ruhen mit geschlossenen Augen

Tag 2-7 nach der Laserbehandlung

Ab dem zweiten Tag beginnt für die meisten Patienten – besonders nach LASIK oder SMILE – eine Phase der graduellen Rückkehr zur normalen Handynutzung. Die Augen sind jedoch noch empfindlich, und der Heilungsprozess ist in vollem Gange. Die Hornhaut passt sich noch an ihre neue Form an, und der Tränenfilm stabilisiert sich langsam.

Für eine schonende Wiederaufnahme der Bildschirmnutzung empfehlen Augenärzte:

  • Tag 2-3: Kurze Nutzungsintervalle von maximal 10-20 Minuten, verteilt über den Tag, mit Pausen dazwischen

  • Tag 4-5: Steigerung auf 30-40 Minuten am Stück, mit mindestens 30-minütigen Pausen

  • Tag 6-7: Moderate Nutzung von max. 60 Minuten, gefolgt von bewussten Erholungsphasen

Besonders wichtig ist in dieser Phase:

  • Hohe Displayhelligkeit vermeiden und Blaulichtfilter aktivieren

  • Nach jeder Bildschirmnutzung Augentropfen verwenden

  • Bei Symptomen wie verstärktem Brennen oder Verschwommensehen sofort pausieren

Ab der zweiten Woche nach der OP

Die meisten Patienten können nach LASIK oder SMILE ab der zweiten Woche graduell zu einer normalen Bildschirmnutzung zurückkehren. Nach PRK kann dieser Prozess länger dauern. Der Heilungsprozess ist jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen – die vollständige Stabilisierung der Hornhaut und des Sehvermögens kann bis zu drei Monate dauern.

Langfristige Empfehlungen für diese Phase umfassen:

  • Künstliche Tränen bei Bedarf weiterverwenden, besonders bei längeren Bildschirmsitzungen

  • Nachtmodus oder Blaulichtfilter dauerhaft aktivieren

Die meisten Patienten können etwa 2-3 Wochen nach der Operation zur normalen Handynutzung zurückkehren, sollten jedoch weiterhin auf Symptome wie Trockenheit oder Überanstrengung achten und entsprechend reagieren.

7 praktische Tipps für die Handynutzung nach einer Augenlaserbehandlung

Bildschirmeinstellungen anpassen

Nach dem Augen lasern reagieren deine Augen besonders empfindlich auf Blaulicht und hohe Helligkeit. Aktiviere daher einen Blaulichtfilter auf deinem Smartphone, der in den Einstellungen unter Namen wie "Nachtmodus", "Augenschutz" oder "Night Shift" zu finden ist. Stelle die Intensität auf maximal, besonders in den ersten Wochen.

Reduziere die Bildschirmhelligkeit auf ein angenehmes Minimum – sie sollte gerade hell genug sein, um die Inhalte ohne Anstrengung erkennen zu können. Erhöhe gleichzeitig den Kontrast leicht, um die Lesbarkeit zu verbessern, ohne die Helligkeit steigern zu müssen.

Vergrößere vorübergehend die Schriftgröße auf deinem Gerät. Die meisten Smartphones bieten unter "Bedienungshilfen" oder "Anzeige" Optionen zur Textvergrößerung. Eine größere Schrift bedeutet weniger Anstrengung für deine Augen beim Fokussieren und Lesen.

Die 20-20-Regel anwenden

Die 20-20-Regel ist eine bewährte Methode, um digitale Augenbelastung zu minimieren. Alle 20 Minuten Bildschirmzeit solltest du deine Augen für 20 Sekunden geschlossen halten. Diese kurze Unterbrechung ermöglicht deinen Augen, sich besser zu entspannen.

Künstliche Tränen und Bildschirmarbeit

Nach dem Augenlasern ist der natürliche Tränenfilm vorübergehend gestört. Bildschirmarbeit verschärft dieses Problem zusätzlich. Verwende daher regelmäßig künstliche Tränen – idealerweise konservierungsmittelfreie Einmaldosen, die deine empfindlichen Augen weniger reizen als konservierte Varianten.

Timing ist wichtig: Träufle die Tropfen vor längeren Bildschirmsitzungen ein und wiederhole die Anwendung etwa alle 1-2 Stunden während der Nutzung. Nach intensiver Smartphone-Nutzung solltest du ebenfalls Tropfen anwenden, um deine Augen zu beruhigen.

Hochwertige Produkte (ohne Phosphate und ohne Konservierungsmittel!) mit Hyaluronsäure oder Dexpanthenol bieten eine besonders gute Unterstützung für die Hornhautheilung. Sprich mit deinem Augenarzt über geeignete Präparate für deine spezifische Situation – verschiedene Operationsverfahren können unterschiedliche Produkte erfordern.

Richtige Ergonomie am Bildschirm

Die optimale Position deines Smartphones spielt eine entscheidende Rolle für die Augenbelastung. Halte dein Gerät in einem Abstand von mindestens 30-40 cm von deinen Augen. Das Smartphone sollte sich auf Augenhöhe oder leicht darunter befinden, sodass du leicht nach unten blickst – dies reduziert die Augenlidöffnung und minimiert die Verdunstung des Tränenfilms.

Die Umgebungsbeleuchtung ist ebenso wichtig: Vermeide starke Helligkeitskontraste zwischen Bildschirm und Umgebung. Ein gleichmäßig beleuchteter Raum mit indirektem Licht reduziert die Anstrengung für deine Augen deutlich. Direktes Sonnenlicht oder grelles Kunstlicht, das auf den Bildschirm fällt und Reflexionen verursacht, sollte vermieden werden.

Warnzeichen: Wann du sofort zum Arzt gehen solltest

Nach deiner Augenlaserbehandlung ist es entscheidend, zwischen normalen Heilungserscheinungen und Warnzeichen für mögliche Komplikationen unterscheiden zu können. Besonders bei der Nutzung von Smartphones oder anderen digitalen Geräten können bestimmte Symptome auftreten oder sich verstärken, die ärztliche Aufmerksamkeit erfordern.

Normale Beschwerden in den ersten Tagen nach der Operation umfassen ein leichtes Fremdkörpergefühl, moderate Lichtempfindlichkeit, leicht verschwommenes Sehen und eine gewisse Trockenheit der Augen. Diese Symptome sollten mit der Zeit nachlassen, nicht jedoch plötzlich stärker werden.

Sofortige ärztliche Hilfe benötigst du bei folgenden Warnzeichen:

  • Plötzlich verstärkter Schmerz, der über ein leichtes Brennen oder Kratzen hinausgeht. Besonders alarmierend ist ein pulsierender oder stechender Schmerz, der nicht auf Augentropfen anspricht.

  • Deutliche Verschlechterung der Sehqualität, wie zunehmende Unschärfe, doppelte Sehbilder oder neue "blinde Flecken" im Gesichtsfeld während oder nach der Handynutzung.

  • Lichtblitze oder neue Schatten im Sichtfeld, die auf Netzhautprobleme hindeuten könnten.

  • Starke Rötung des Auges, besonders wenn sie mit vermehrtem Tränenfluss oder einer gelblich-grünlichen Absonderung einhergeht – dies könnte ein Zeichen für eine Infektion sein.

  • Plötzlich auftretende extreme Lichtempfindlichkeit, die es unmöglich macht, selbst bei gedämpftem Licht die Augen zu öffnen.

Die Handynutzung sollte eingestellt werden, wenn während der Bildschirmzeit eines der oben genannten Symptome auftritt oder sich verschlimmert. Auch wenn du bemerkst, dass sich nach der Nutzung digitaler Geräte deine Sehqualität für längere Zeit (mehr als eine Stunde) verschlechtert, solltest du einen Arzt kontaktieren.

Denke daran: Der frühzeitige Besuch beim Augenarzt bei Verdacht auf Komplikationen kann langfristige Folgeschäden verhindern. Im Zweifelsfall ist es immer besser, einmal zu viel als einmal zu wenig ärztlichen Rat einzuholen. Die meisten Komplikationen lassen sich gut behandeln, wenn sie rechtzeitig erkannt werden.

Augentropfen, Smartphone, Notizblock und Bleistift

Häufige Fragen zum Thema Bildschirmnutzung nach der Augenlaser Behandlung

Das sind die am häufigsten gestellten Fragen unserer Nutzer zu diesem Thema.

Fragen

Schadet es meinen Augen, wenn ich zu früh wieder aufs Handy schaue?

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Wie lange dauert es, bis ich ohne Beschwerden am Bildschirm arbeiten kann?

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Gibt es spezielle Apps, die nach einer Augenlaserbehandlung empfehlenswert sind?

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Sind E-Reader besser geeignet als Smartphones nach einer Augenlaserbehandlung?

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Muss ich nach jeder Art von Laserbehandlung gleich lange auf die Handynutzung verzichten?

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